Sehenswerte Orte
Dom und Severi Erfurt
Wegen seiner zahlreichen Kirchen und Klöster erhielt Erfurt im Mittelalter den Beinamen „Thüringisches Rom“. Das Wahrzeichen der Stadt ist und bleibt das Ensemble von Dom und Severikirche. Beide sind über 70 Stufen zu erreichen und der Dom beherbergt die größte freischwingende Glocke Europas, die Gloriosa. Sie wurde 1497 von Gerard van Wou gegossen und wird seit ihrer Generalrestaurierung im Jahre 2004 jedoch schonungsbedingt nur noch in wenige Kompositionen eingebunden. Die Stufen sollen die innige Verbindung zwischen der Kirche und dem städtischen Treiben verdeutlichen. Der Dom ist der älteste kirchliche Bau Erfurts. Zur Zeit des napoleonischen Krieges wurden der Peters- und Domberg in eine Festung umgewandelt und der Dom von französischen Truppen als Pferdestall missbraucht. Im 2. Weltkrieg blieb der Dom von direkten Bombenangriffen verschont, jedoch wurden Dach und Fenster und Chores durch Detonationen in der Nachbarschaft erheblich beschädigt, der Wiederaufbau dauerte bis 1949. |
Weihnachtsmarkt Erfurt
Im Jahr 2009 schmückte sich Erfurt zum Advent zum 159. Mal. Weihnachtslieder erklingen und der Duft von Lebkuchen und Glühwein liegt in der Luft und das Ensemble von Dom und Severikirche ist in ein warmes Licht getaucht. Mittelpunkt des Weihnachtsmarktes ist die ca. 25 m hohe beleuchtete Weihnachtstanne und die Krippe mit 14 handgeschnitzten, fast lebensgroßen Holzfiguren. Seit 2005 hat der Erfurter Weihnachtsmarkt eine weitere Attraktion hinzubekommen, die fast 12 Meter hohe Weihnachtspyramide. Auf 5 Etagen zeigen sich aus Holz geschnitzte Erfurter Persönlichkeiten, die die Stadtgeschichte geprägt haben, sowie weihnachtliche Szenen. Von Domplatz über den Fischmarkt bis hin zum Anger bieten Händler in über 200 Buden und Hütten ihre Waren an, von leckeren Thüringer Spezialitäten bis hin zu Thüringer Handwerkskunst. |
Rathaus Erfurt
Bild:Andreas Praefcke Die Ursprünge des Hauses reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Bis 1706 erreichte der Gebäudekomplex die heutigen Ausmaße. Im Jahr 1830 wurde begonnen das alte Rathaus abzureißen, als Grund galt nur ein kleinerer Schaden am Dach. Nach Bereitstellung der finanziellen Mittel begann im Jahr 1869 der Aufbau des Rathauses in seiner heutigen Form im Stil der Neugotik. 1875 zogen die ersten Dienststellen ein; die offizielle Einweihung erfolgte am 2. Juni 1882.
Doch der zweite Weltkrieg hatte weitreichende Folgen. Im April 1945 wurde Erfurt von amerikanischen Truppen eingeschlossen und lag unter Beschuss ihrer Artillerie. Ein Schwerpunkt des Angriffs lag auf dem Rathaus. Die Instandsetzungsarbeiten konnten erst im März 1946 beginnen und wurden im August desselben Jahres beendet. Von den ursprünglichen 3 Wandgemälden ist nur noch eines erhalten. Im Zeitraum von August 2007 bis März 2008 wurde der Ratssitzungssaal grundlegend restauriert. Das Rathaus beinhaltet einen Festsaal, der durch den Historienmaler Johann Peter Theodor ausgestaltet worden ist und Bilder der Erfurter Geschichte zeigt.
Gegenüber des Rathauses, auf dem Fischmarkt steht der Römer. Weitere Informationen und Anregungen für einen Besuch der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt bietet die Erfurt Tourismus & Marketing Gesellschaft an. |
Krämerbrücke Erfurt
Die Krämerbrücke ist das älteste profane Bauwerk Erfurts und nördlich der Alpen einmalig. Ursprünglich wurde sie als Holzbrücke erbaut, auf welcher auch schon Händler ihre Krambuden hatten. Im Jahre 1117 wurde sie im Rahmen eines Berichtes über einen der zahlreichen Brände das erste Mal urkundlich erwähnt. Im Jahr 1293 erwarb der Rat zu Erfurt alle Brückenrechte, um einen steinernen Neubau zu errichten, der nicht mehr durch einen Brand zerstört werden kann. Im Jahre 1325 wurde der Bau mit unbewohnten Fachwerkbuden fertiggestellt. An den beiden Brückenenden wurden steinerne Kirchen mit Tordurchfahren errichtet. Die 79 m lange Brücke wurde aus Kalk- und Sandsteinmauerwerk errichtet. Nach einem Stadtbrand im Jahre 1472, der die Hälfte der Stadt und die Häuser auf die Brücke vernichtet hat, wurde die Krämerbrücke mit 62 Fachwerkhäusern wieder errichtet. Heute befinden sich auf der Brücke noch 32 Wohnhäuser. |
Erfurter Hauptbahnhof
Bild:Michael Sander Das erste Empfangsgebäude wurde ab 1846 im Zuge des Weiterbaus der Thüringer Bahn zwischen Weimar und Eisenach durch die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft errichtet und 1852 fertiggestellt. Das dreigeschossige Gebäude dieses Bahnhofs ist noch erhalten und wird heute von der Deutschen Bahn AG genutzt. Es befindet sich westlich des heutigen Hauptbahnhofes und trägt eine weiß/olive Farbgebung.
Das zweite Hauptbahnhofsgebäude wurde ab 1887 nach Plänen des Eisenbahnbauinspektors Eduard Keil und des Regierungsbaumeisters Otto Erlandsen errichtet und 1893 in Betrieb genommen. Es befindet sich 30 Meter östlich des ersten Bahnhofsgebäudes und war ein Inselbahnhof bestehend aus der Bahnhofsvorhalle am Bahnhofsplatz mit Geschäften und den Schaltern sowie dem Empfangsgebäude zwischen den Gleisen. Die Gebäude waren im Stil des Historismus gestaltet, mit gelben Verblendmauerwerk und roten Sandsteingewändern und -simsen. Die Gleise wurden auf einen Damm, den ehemaligen Festungswall, hochgelegt. Der Erfurter Hauptbahnhof gehört zu den wichtigen Knotenpunkten des deutschen Eisenbahnverkehrs. Das Land Thüringen ist von Erfurt aus sternförmig mit zahlreichen Nebenstrecken an das Fernverkehrsnetz angeschlossen |
Erfurter Hof
Bild:Ulrich Haage Der Erfurter Hof wurde 1904/1905 errichtet und von Georg Kossenhaschen als eines der prächtigsten Hotelgebäude in Erfurt betrieben. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges diente das Gebäude der Militärverwaltung, war aber gleichzeitig immer noch Hotel. 1946 wurde der Betrieb verstaatlicht und ging 1950 in städtischen Besitz über. Mit dem ersten deutschen Gipfeltreffen 1970 erlangte das Hotel weltweite Bekanntheit. Willy Brandt war zu Gesprächen mit dem DDR-Ministerpräsidenten Willy Stoph angereist. Am Vormittag des 19. März durchbrachen tausende Erfurter die Polizeiabsperrungen und brachten dem Bundeskanzler ihre Begeisterung entgegen. Willy Brandt zeigte sich den Erfurtern nach den Rufen „Willy Brandt ans Fenster!“ und es brach tosender Jubel aus. „Erfurt war als Ereignis bewegend, zeigte, wie schnell der Wunsch nach Einheit entflammbar ist." (Egon Bahr) Sympathiebekundungen und gesamtdeutsches Nationalgefühl - so hatte sich die SED-Führung das erste deutsch-deutsche Spitzentreffen auf eigenem Boden sicherlich nicht vorgestellt. |
Steigerwaldstadion
Bild:Tom Kidd Am 17. Mai 1931 eröffnete die Stadt Erfurt einen Sportkomplex, welcher fortan den Namen „ Daberstädter Schanze “ tragen sollte. Das Stadion war zunächst noch nicht als Heimstätte für einen Fußballverein vorgesehen, sondern bot als typisches Mehrzweckstadion auch eine 500 Meter lange Laufbahn sowie eine 8 Meter breite Rasenbahn für den Reitsport. Mitte der 1930er Jahre erhielt es den Namen Mitteldeutsche Kampfbahn und wurde um eine Holztribüne vergrößert und bot hinfort 35.000 Zuschauern Platz.
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